Es gibt Momente, in denen die Zeit stillzustehen scheint – Momente, in denen all die Anstrengungen, Rückschläge und Herausforderungen plötzlich Sinn ergeben. Heute ist so ein Moment. Nach fast einem Jahrzehnt voller Planung, Fundraising, Bauarbeiten und unzähliger Hürden ist es endlich soweit: Unsere Schule auf den Ssese Islands im Viktoriasee hat ihre Tore geöffnet!
Eine Schule, die Grenzen überwindet
Die Vision begann 2016, als der Distrikt Kalangala und die Schulen der Region uns baten, eine Internatsschule für Kinder von den entlegenen Inseln zu errichten. Viele Kinder hatten keinen Zugang zu Bildung – einige blieben komplett ohne Schulbesuch, andere mussten stundenlang mit Booten übersetzen, um Unterricht zu erhalten. Eine Lösung musste her.
Was folgte, war ein langer, oft steiniger Weg:
2017: Suche nach einem geeigneten Grundstück
2018: Erwerb des Landes
2019: Architekturpläne und Kostenschätzungen, intensives Fundraising
2020: Beginn des Baus
2021: Baustopp aufgrund globaler Herausforderungen
2022: Neustart der Bauarbeiten
2025: Eröffnung – endlich!
Heute steht hier nicht nur eine Schule, sondern ein Ort der Chancen. Eine zukünftig siebenstufige Boarding Primary School für Kinder aus entlegenen Inseln, kombiniert mit einem dreistufigen täglichen Kindergarten für lokale Familien. Eine Schule, in der Kinder mit unterschiedlichem Hintergrund gemeinsam lernen – ohne sichtbare Unterschiede zwischen jenen, die finanziell unterstützt werden, und jenen, deren Eltern den Schulplatz selbst finanzieren.
Lernen in Farbe und Bewegung
Unsere Schulgebäude erzählen Geschichten – nicht nur durch das, was in ihnen geschieht, sondern auch durch ihre Farben. Jede Wand, jeder Raum trägt dazu bei, dass Lernen nicht nur eine Pflicht, sondern eine Entdeckungsreise ist.
Wir haben uns bewusst für Einzeltische für die Grundschulkinder entschieden. Warum? Weil Kinder sich bewegen sollen, sich neu formieren können, Gruppen bilden, voneinander lernen – nicht nur in Reihen sitzen und zuhören. Bildung bedeutet mehr als nur Bücher und Prüfungen. Sie bedeutet Austausch, Zusammenarbeit und eine Umgebung, die inspiriert.
Ein Weg voller Herausforderungen – und noch mehr Hoffnung
Es wäre gelogen zu sagen, dass es einfach war. Die Finanzierung war eine riesige Aufgabe. Der Boden stellte uns immer wieder vor Probleme. Die globale Situation brachte Verzögerungen. Die Fährverbindungen zur Insel fielen aus, und oft standen wir vor scheinbar unüberwindbaren Transportproblemen. Der Bau selbst? Ein Abenteuer mit Hindernissen.
Und doch: Wir haben nicht aufgegeben.
Wir haben gekämpft, durchgehalten, neue Wege gefunden. Wir haben Partner:innen, Unterstützer:innen und unzählige Menschen in Uganda und Europa an unserer Seite gehabt. Und nun stehen wir hier – nicht am Ende eines Weges, sondern an einem neuen Anfang.
Wir sagen Danke – und blicken nach vorn
Diese Schule ist mehr als nur ein Campus. Sie ist ein Versprechen. Ein Versprechen an die Kinder, die hier lernen werden. Ein Versprechen an die Familien, die hoffen, dass ihre Kinder eine bessere Zukunft haben. Ein Versprechen an alle, die uns auf diesem langen Weg begleitet haben: Euer Einsatz hat etwas verändert.
Noch sind nicht alle Bauarbeiten abgeschlossen. Es gibt noch viel zu tun. Doch das Wichtigste ist geschafft: Wir haben begonnen. Und jetzt geht die eigentliche Arbeit erst richtig los.
Mit Freude. Mit Hoffnung. Und mit dem Wissen, dass sich der lange Weg gelohnt hat.