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Was Entwicklung braucht, wenn sie wirken soll

  • Sani
  • 8. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Der ganzheitliche Ansatz von Bbanga Project – und warum er auf den Inseln unverzichtbar ist


Auf einer abgelegenen Insel im Viktoriasee eine Schule zu bauen, klingt zunächst wie ein Fortschritt. Doch was passiert, wenn die Kinder hungrig kommen – oder gar nicht erst erscheinen, weil sie krank sind? Wenn es keine Bücher gibt, kein Wasser, keine medizinische Versorgung?


Die Realität vieler Gemeinden zeigt deutlich: Einzelmaßnahmen greifen zu kurz. Wo die Strukturen fragil sind, reicht es nicht, nur einen Teil des Problems zu lösen. Genau deshalb verfolgt Bbanga Project seit Jahren einen ganzheitlichen Ansatz, der Bildung, Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Einkommen systematisch miteinander verbindet.



Bildung beginnt nicht im Klassenzimmer

Wenn ein Kind morgens zu Fuß zur Schule geht, ist das nur die letzte Etappe einer langen Kette von Voraussetzungen. Gab es ein Frühstück? Gibt es Schuhe? Kann es sich konzentrieren – oder hat es Fieber?Eine Schule zu eröffnen, bedeutet deshalb weit mehr als Mauern hochzuziehen. Es bedeutet, dafür zu sorgen, dass Lernen möglich ist. Dass Lehrkräfte verlässlich unterrichten können. Dass es ausreichend Materialien gibt. Und dass niemand wegen der Monatsblutung zu Hause bleiben muss.


Gesundheitsversorgung – nicht als Extra, sondern als Grundlage

In Kalangala sind einfache Erkrankungen oft genug der Grund, warum Kinder ganze Schulwochen verpassen. Viele Familien leben weit entfernt von der nächsten Klinik, Medikamente sind teuer, Prävention kaum bekannt.Deshalb ist Gesundheitsarbeit integraler Bestandteil unserer Bildungsarbeit: durch Aufklärungskampagnen, Moskitonetze, regelmäßige Checks, Zugang zu sauberem Wasser – und durch das Wissen, dass Gesundheit nicht nebenbei entsteht, sondern organisiert werden muss.



Ernährung als Voraussetzung für Konzentration, Wachstum und Würde

Kein Kind kann lernen, wenn es hungrig ist. Deshalb sichern wir mit Schulgärten und Ernährungsprogrammen nicht nur tägliche Mahlzeiten, sondern vermitteln auch Wissen: über ökologischen Anbau, über Bodenschutz, über Nahrungsmittelvielfalt. Eltern, Lehrkräfte und Jugendliche werden dabei aktiv einbezogen – nicht als Empfänger*innen, sondern als Mitgestaltende.

Was dabei entsteht, ist mehr als eine Schulspeisung. Es ist ein Prozess, in dem lokale Ernährungskompetenz wächst – und langfristig auch ökonomische Unabhängigkeit.


Klima- und Umweltschutz? Kein Randthema.

Die Inseln sind sensibel: Entwaldung, Überfischung, steigende Temperaturen und Plastikmüll setzen ihnen zu. Wer heute ein Projekt beginnt, das in fünf Jahren noch Bestand haben soll, muss diese Faktoren mitdenken.Unser Beitrag besteht in praktischen Lösungen: Wiederaufforstung, Kompostierung, Workshops zum Umgang mit Abfall und Klimafolgen – eingebettet in Bildungsprogramme und Alltagspraxis. Nicht als Bonus, sondern als notwendiger Bestandteil.



Was diesen Ansatz trägt: lokale Verantwortung

Wir glauben nicht an externe Lösungen. Das Team vor Ort kennt die Gegebenheiten, die Bedarfe, die Dynamiken. Gemeinsam mit den Gemeinden werden Prioritäten gesetzt, Zeitpläne abgestimmt, Aktivitäten umgesetzt. Internationale Unterstützung ist willkommen – aber nicht federführend. So entstehen Maßnahmen, die realistisch, anschlussfähig und langfristig tragfähig sind.


Fazit: Ganzheitlichkeit bedeutet, sich nicht mit schnellen Lösungen zufriedenzugeben

Bei Bbanga Project heißt Entwicklungszusammenarbeit: Systeme verstehen, statt Symptome zu behandeln. Bildung, Gesundheit, Ernährung, Klima und Einkommen stehen nicht nebeneinander – sie greifen ineinander.

Wer dauerhafte Wirkung erzielen will, braucht genau diesen Blick für Zusammenhänge. Und die Bereitschaft, Projekte so zu gestalten, dass sie nicht nur heute funktionieren – sondern auch morgen Bestand haben.



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